Was, wenn die Gegenwart Ewigkeit wäre?

Eschatologien in philosophischen und theologischen Konzeptionen

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Bild: Dekanat

Die Philotheo-Termine im Oktober, November und Dezember 2024 bilden eine Trilogie unter dem Leitwort „Das Sein und das Ereignis“. Es ist der Titel eines Buches von Alain Badiou, der im Vorwort zur deutschen Ausgabe bekennt, dass sich in diesen Worten die Geister Hegels und Heideggers erheben. Mit „Das Sein und das Ereignis“ wollen diese drei Abende der Reihe aufzeigen, das sich in der Stetigkeit menschlichen Seins und des Seins überhaupt Brüche, Risse, Fugen, Einbrüche, ja Ereignisse ereignen. Im bruchlosen Sein, dem in der Metaphorik von Maschinen, Kausalketten und monolithischer Gegenwart gehuldigt wird, kann sich nichts ereignen, vibriert am Ende nichts mehr, funktioniert nur noch alles oder eben am Ende nicht mehr.

Im Glauben leben wir – so formuliert es Wolfgang Steffel – „bodenständig himmelwärts, weltverbunden gottoffen und diesseitsfreudig entweltlicht. Leider haben wir die Ewigkeit klein gemacht und unser irdisches Leben ewig. So wird alles schief. Der Glaube stärkt uns im Bewusstsein für die Weite der Ewigkeit. Wir lassen uns nicht auf das Diesseits vertrösten. Der Glaube lehrt uns die Würde des Augenblicks im Hier und Heute. Aber wir bohren uns nicht in der Welt fest. Wir sind doppelt unterwegs, leben erd- und himmelwärts.“ Einen anderen Ansatz bietet Martin Hägglund in seinem Buch „Dieses eine Leben. Glaube jenseits der Religion“. Für ein sinnvolles Leben brauche es die beinahe heroische Anerkennung dieses einen endlichen Lebens: „Stünde mein Leben nicht auf dem Spiel, könnte ich es nicht wertschätzen, weil es keine vom Verlust bedrohte Tatsache wäre.“ Daraus entwickelt der Autor einen säkularen Glauben, der sich unserem endlichen Zusammenleben widmet, und der keinen Glauben an die Ewigkeit nötig habe. Wo berühren sich diese beiden Arten des Glaubens am Ende doch wieder?

Leitung: Dr. Wolfgang Steffel, Dekanatsreferent

Link für Online-Teilnahme und Telefonnummer zum Mithören über Kath. Dekanat Ehingen-Ulm, Tel.: 0731/9206010, E-Mail: dekanat.eu(at)drs.de

Ohne Anmeldung, Eintritt frei.